Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) betrifft Millionen von Menschen weltweit und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Wenn Sie unter unruhigen Beinen leiden, fragen Sie sich wahrscheinlich: Warum restless legs? Die Antwort auf diese Frage ist komplex, da die RLS Ursachen vielfältig und oft miteinander verknüpft sind.
Das Verständnis der zugrundeliegenden Faktoren ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Von genetischen Veranlagungen über Nährstoffmängel bis hin zu chronischen Erkrankungen – die RLS Entstehung kann durch verschiedenste Auslöser begünstigt werden. In diesem ausführlichen Überblick erfahren Sie alles über die häufigsten Ursachen des Restless-Legs-Syndroms.
Ob Sie selbst betroffen sind oder einen Angehörigen unterstützen möchten – dieses Wissen hilft Ihnen dabei, gezielte Maßnahmen zu ergreifen und gemeinsam mit Ihrem Arzt die beste Behandlungsstrategie zu entwickeln.
Genetische Faktoren: Wenn RLS in der Familie liegt
Einer der bedeutendsten Faktoren bei der RLS Entstehung ist die genetische Veranlagung. Studien zeigen, dass etwa 40-60% aller RLS-Fälle eine familiäre Komponente aufweisen. Wenn Sie unter Restless Legs leiden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Familienmitglieder betroffen sind oder waren.
Die Forschung hat mehrere Genvarianten identifiziert, die mit einem erhöhten RLS-Risiko verbunden sind. Besonders die Gene BTBD9, MEIS1 und MAP2K5 spielen eine wichtige Rolle. Diese genetischen Varianten beeinflussen die Dopamin-Signalübertragung im Gehirn und können zu den charakteristischen RLS-Symptomen führen.
Interessant ist, dass die genetische Form des RLS oft früher im Leben auftritt – manchmal bereits in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter. Die Symptome entwickeln sich typischerweise langsamer, sind aber oft hartnäckiger und schwieriger zu behandeln als erworbene Formen des Syndroms.
Wenn in Ihrer Familie RLS vorkommt, bedeutet das nicht automatisch, dass Sie erkranken werden. Die genetische Veranlagung erhöht lediglich das Risiko. Umweltfaktoren, Lebensstil und andere Gesundheitszustände spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Syndroms.
Eisenmangel: Der häufigste behandelbare Auslöser
Eisenmangel ist eine der häufigsten und gleichzeitig am besten behandelbaren RLS Ursachen. Etwa 25% aller RLS-Patienten weisen einen Eisenmangel auf, auch wenn ihre Blutwerte noch im normalen Bereich liegen. Das Eisen spielt eine entscheidende Rolle bei der Dopamin-Produktion im Gehirn, und ein Mangel kann die Symptome des Restless-Legs-Syndroms verstärken oder sogar auslösen.
Besonders betroffen sind Frauen im gebärfähigen Alter aufgrund der monatlichen Menstruation, Schwangere, stillende Mütter und Menschen mit chronischen Blutungen oder Magen-Darm-Erkrankungen. Auch Vegetarier und Veganer haben ein erhöhtes Risiko für Eisenmangel, da pflanzliches Eisen schlechter vom Körper aufgenommen wird als tierisches.
Die Diagnose eines Eisenmangels bei RLS erfordert spezielle Laborwerte. Während der normale Hämoglobin-Wert noch unauffällig sein kann, zeigen die Ferritin-Werte (Eisenspeicher) oft bereits einen Mangel an. Experten empfehlen, dass RLS-Patienten einen Ferritin-Wert von mindestens 75-100 µg/l anstreben sollten – deutlich höher als die üblichen Referenzwerte.
Die gute Nachricht: Eisenmangel-bedingtes RLS spricht oft sehr gut auf eine Eisensubstitution an. Sowohl orale Eisenpräparate als auch intravenöse Eiseninfusionen können die Symptome erheblich verbessern. Die Behandlung sollte jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine Eisenüberladung ebenfalls gesundheitsschädlich sein kann.
Schwangerschaft und hormonelle Veränderungen
Schwangerschaft ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von RLS. Etwa 10-34% aller schwangeren Frauen entwickeln Symptome des Restless-Legs-Syndroms, wobei das Risiko mit jedem Trimester steigt. Die Frage „Warum restless legs“ in der Schwangerschaft lässt sich durch mehrere Faktoren erklären.
Hormonelle Veränderungen spielen eine zentrale Rolle bei der schwangerschaftsbedingten RLS Entstehung. Der drastische Anstieg von Östrogen und Progesteron kann die Dopamin-Rezeptoren im Gehirn beeinflussen und zu RLS-Symptomen führen. Zusätzlich steigt der Eisenbedarf während der Schwangerschaft erheblich an, was zu einem relativen Eisenmangel führen kann.
Das wachsende Gewicht und die Veränderungen im Blutkreislauf können ebenfalls zur Symptomatik beitragen. Viele schwangere Frauen berichten, dass die RLS-Symptome besonders in den Abendstunden und nachts auftreten, was zu Schlafstörungen und Erschöpfung führt.
Die positive Nachricht ist, dass schwangerschaftsbedingtes RLS in den meisten Fällen nach der Geburt wieder verschwindet. Dennoch sollten betroffene Frauen das Problem nicht ignorieren, da chronischer Schlafmangel sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind schädlich sein kann. Nicht-medikamentöse Behandlungsansätze wie Eisensubstitution, Entspannungsübungen und Beinmassagen können Linderung verschaffen.
Chronische Nierenerkrankungen und Dialyse
Chronische Nierenerkrankungen gehören zu den häufigsten sekundären RLS Ursachen. Etwa 60-80% der Dialyse-Patienten leiden unter Restless-Legs-Symptomen, was die Lebensqualität zusätzlich zur Grunderkrankung erheblich beeinträchtigt. Die Verbindung zwischen Nierenerkrankungen und RLS ist komplex und multifaktoriell.
Bei Niereninsuffizienz können sich verschiedene Stoffwechselprodukte im Blut ansammeln, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden werden. Diese Urämie-Toxine können das Nervensystem beeinträchtigen und RLS-Symptome auslösen. Zusätzlich leiden viele Nierenpatienten unter Anämie und Eisenmangel, was die Symptomatik verstärkt.
Die Dialyse selbst kann paradoxerweise sowohl lindernd als auch verschlechternd wirken. Während die Entfernung der Giftstoffe theoretisch helfen sollte, kann der Dialyse-Prozess zu Elektrolyt-Verschiebungen und Flüssigkeitsentzug führen, die RLS-Symptome verstärken. Viele Patienten berichten über besonders starke Symptome in den Stunden nach der Dialyse.
Die Behandlung von RLS bei Nierenerkrankungen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Nephrologen und Neurologen. Neben der optimalen Dialyse-Einstellung können Eisensubstitution, die Korrektur von Vitamin-D-Mangel und spezielle RLS-Medikamente helfen. Eine erfolgreiche Nierentransplantation führt oft zu einer deutlichen Verbesserung der RLS-Symptome.
Medikamente als Auslöser von RLS
Verschiedene Medikamente können RLS-Symptome auslösen oder verstärken, was eine wichtige aber oft übersehene Ursache darstellt. Die medikamenteninduzierte RLS Entstehung ist besonders tückisch, da die Symptome oft erst Wochen oder Monate nach Beginn der Behandlung auftreten.
Antidepressiva gehören zu den häufigsten Auslösern. Besonders selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva können RLS-Symptome verstärken. Dies liegt daran, dass sie die Dopamin-Aktivität im Gehirn beeinflussen können. Wenn Sie unter Depression leiden und RLS entwickeln, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alternative Behandlungsmöglichkeiten.
Antihistaminika, die häufig bei Allergien oder als Schlafmittel verwendet werden, können ebenfalls RLS auslösen. Viele Patienten nehmen diese Medikamente gerade wegen Schlafproblemen ein, ohne zu wissen, dass sie ihre unruhigen Beine verschlimmern könnten. Auch Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit) wie Metoclopramid können die Symptome verstärken.
Lithium, das zur Behandlung bipolarer Störungen eingesetzt wird, ist ein weiterer bekannter Auslöser. Auch einige Blutdruckmedikamente und Antipsychotika können RLS-Symptome verursachen oder verstärken.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Medikament Ihre RLS-Symptome auslöst, setzen Sie es niemals eigenmächtig ab. Sprechen Sie stattdessen mit Ihrem Arzt über alternative Behandlungsmöglichkeiten. Oft gibt es Medikamente derselben Wirkstoffklasse, die weniger wahrscheinlich RLS auslösen.
Weitere wichtige Ursachen und Risikofaktoren
Neben den bereits genannten Hauptursachen gibt es weitere Faktoren, die zur RLS Entstehung beitragen können. Diabetes mellitus ist ein wichtiger Risikofaktor, da die diabetische Neuropathie die Nervenfunktion beeinträchtigen und RLS-ähnliche Symptome verursachen kann. Etwa 20% der Diabetiker entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung RLS-Symptome.
Schilddrüsenerkrankungen, sowohl Über- als auch Unterfunktion, können ebenfalls RLS auslösen. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen den Stoffwechsel und die Nervenfunktion, was sich auf die Entwicklung von Restless-Legs-Symptomen auswirken kann. Eine optimale Einstellung der Schilddrüsenwerte kann oft zu einer Verbesserung der RLS-Symptome führen.
Rheumatoide Arthritis und andere entzündliche Erkrankungen sind weitere mögliche RLS Ursachen. Die chronische Entzündung kann das Nervensystem beeinträchtigen und zu sekundärem RLS führen. Auch Vitamin-B12-Mangel, Folsäure-Mangel und Magnesium-Mangel können die Symptome verstärken.
Lebensstilfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Koffein, Alkohol und Nikotin können RLS-Symptome verstärken. Stress, unregelmäßige Schlafzeiten und Bewegungsmangel sind weitere Faktoren, die beachtet werden sollten. Übergewicht kann durch verschiedene Mechanismen zur RLS-Entwicklung beitragen, einschließlich Entzündungen und hormoneller Veränderungen.
Fazit: Den Ursachen auf den Grund gehen
Die RLS Ursachen sind vielfältig und oft miteinander verknüpft. Von genetischen Faktoren über Eisenmangel bis hin zu chronischen Erkrankungen und Medikamenten – die Gründe für warum restless legs entstehen, erfordern eine individuelle und gründliche Diagnostik. Das Verständnis der zugrundeliegenden Ursachen ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung.
Wenn Sie unter RLS leiden, ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch nach den Ursachen zu suchen. Eine umfassende medizinische Untersuchung kann behandelbare Auslöser wie Eisenmangel, Schilddrüsenerkrankungen oder medikamentenbedingte Faktoren identifizieren. In vielen Fällen führt die Behandlung der Grundursache zu einer deutlichen Verbesserung oder sogar zum Verschwinden der RLS-Symptome.
Arbeiten Sie eng mit Ihrem Arzt zusammen, um Ihre individuelle Situation zu analysieren. Führen Sie ein Symptom-Tagebuch, notieren Sie mögliche Auslöser und teilen Sie alle relevanten Informationen über Ihre Krankengeschichte, Medikamente und Lebensgewohnheiten mit. Mit der richtigen Diagnostik und Behandlung können die meisten RLS-Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erreichen.
Denken Sie daran: RLS ist eine ernsthafte medizinische Erkrankung, die professionelle Behandlung verdient. Zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen, wenn die Symptome Ihren Schlaf und Ihr tägliches Leben beeinträchtigen.
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Erstellt am Oktober 23, 2025 von chris
RLS Ursachen: Die häufigsten Gründe für Restless Legs
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) betrifft Millionen von Menschen weltweit und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Wenn Sie unter unruhigen Beinen leiden, fragen Sie sich wahrscheinlich: Warum restless legs? Die Antwort auf diese Frage ist komplex, da die RLS Ursachen vielfältig und oft miteinander verknüpft sind.
Das Verständnis der zugrundeliegenden Faktoren ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Von genetischen Veranlagungen über Nährstoffmängel bis hin zu chronischen Erkrankungen – die RLS Entstehung kann durch verschiedenste Auslöser begünstigt werden. In diesem ausführlichen Überblick erfahren Sie alles über die häufigsten Ursachen des Restless-Legs-Syndroms.
Ob Sie selbst betroffen sind oder einen Angehörigen unterstützen möchten – dieses Wissen hilft Ihnen dabei, gezielte Maßnahmen zu ergreifen und gemeinsam mit Ihrem Arzt die beste Behandlungsstrategie zu entwickeln.
Genetische Faktoren: Wenn RLS in der Familie liegt
Einer der bedeutendsten Faktoren bei der RLS Entstehung ist die genetische Veranlagung. Studien zeigen, dass etwa 40-60% aller RLS-Fälle eine familiäre Komponente aufweisen. Wenn Sie unter Restless Legs leiden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Familienmitglieder betroffen sind oder waren.
Die Forschung hat mehrere Genvarianten identifiziert, die mit einem erhöhten RLS-Risiko verbunden sind. Besonders die Gene BTBD9, MEIS1 und MAP2K5 spielen eine wichtige Rolle. Diese genetischen Varianten beeinflussen die Dopamin-Signalübertragung im Gehirn und können zu den charakteristischen RLS-Symptomen führen.
Interessant ist, dass die genetische Form des RLS oft früher im Leben auftritt – manchmal bereits in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter. Die Symptome entwickeln sich typischerweise langsamer, sind aber oft hartnäckiger und schwieriger zu behandeln als erworbene Formen des Syndroms.
Wenn in Ihrer Familie RLS vorkommt, bedeutet das nicht automatisch, dass Sie erkranken werden. Die genetische Veranlagung erhöht lediglich das Risiko. Umweltfaktoren, Lebensstil und andere Gesundheitszustände spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Syndroms.
Eisenmangel: Der häufigste behandelbare Auslöser
Eisenmangel ist eine der häufigsten und gleichzeitig am besten behandelbaren RLS Ursachen. Etwa 25% aller RLS-Patienten weisen einen Eisenmangel auf, auch wenn ihre Blutwerte noch im normalen Bereich liegen. Das Eisen spielt eine entscheidende Rolle bei der Dopamin-Produktion im Gehirn, und ein Mangel kann die Symptome des Restless-Legs-Syndroms verstärken oder sogar auslösen.
Besonders betroffen sind Frauen im gebärfähigen Alter aufgrund der monatlichen Menstruation, Schwangere, stillende Mütter und Menschen mit chronischen Blutungen oder Magen-Darm-Erkrankungen. Auch Vegetarier und Veganer haben ein erhöhtes Risiko für Eisenmangel, da pflanzliches Eisen schlechter vom Körper aufgenommen wird als tierisches.
Die Diagnose eines Eisenmangels bei RLS erfordert spezielle Laborwerte. Während der normale Hämoglobin-Wert noch unauffällig sein kann, zeigen die Ferritin-Werte (Eisenspeicher) oft bereits einen Mangel an. Experten empfehlen, dass RLS-Patienten einen Ferritin-Wert von mindestens 75-100 µg/l anstreben sollten – deutlich höher als die üblichen Referenzwerte.
Die gute Nachricht: Eisenmangel-bedingtes RLS spricht oft sehr gut auf eine Eisensubstitution an. Sowohl orale Eisenpräparate als auch intravenöse Eiseninfusionen können die Symptome erheblich verbessern. Die Behandlung sollte jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine Eisenüberladung ebenfalls gesundheitsschädlich sein kann.
Schwangerschaft und hormonelle Veränderungen
Schwangerschaft ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von RLS. Etwa 10-34% aller schwangeren Frauen entwickeln Symptome des Restless-Legs-Syndroms, wobei das Risiko mit jedem Trimester steigt. Die Frage „Warum restless legs“ in der Schwangerschaft lässt sich durch mehrere Faktoren erklären.
Hormonelle Veränderungen spielen eine zentrale Rolle bei der schwangerschaftsbedingten RLS Entstehung. Der drastische Anstieg von Östrogen und Progesteron kann die Dopamin-Rezeptoren im Gehirn beeinflussen und zu RLS-Symptomen führen. Zusätzlich steigt der Eisenbedarf während der Schwangerschaft erheblich an, was zu einem relativen Eisenmangel führen kann.
Das wachsende Gewicht und die Veränderungen im Blutkreislauf können ebenfalls zur Symptomatik beitragen. Viele schwangere Frauen berichten, dass die RLS-Symptome besonders in den Abendstunden und nachts auftreten, was zu Schlafstörungen und Erschöpfung führt.
Die positive Nachricht ist, dass schwangerschaftsbedingtes RLS in den meisten Fällen nach der Geburt wieder verschwindet. Dennoch sollten betroffene Frauen das Problem nicht ignorieren, da chronischer Schlafmangel sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind schädlich sein kann. Nicht-medikamentöse Behandlungsansätze wie Eisensubstitution, Entspannungsübungen und Beinmassagen können Linderung verschaffen.
Chronische Nierenerkrankungen und Dialyse
Chronische Nierenerkrankungen gehören zu den häufigsten sekundären RLS Ursachen. Etwa 60-80% der Dialyse-Patienten leiden unter Restless-Legs-Symptomen, was die Lebensqualität zusätzlich zur Grunderkrankung erheblich beeinträchtigt. Die Verbindung zwischen Nierenerkrankungen und RLS ist komplex und multifaktoriell.
Bei Niereninsuffizienz können sich verschiedene Stoffwechselprodukte im Blut ansammeln, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden werden. Diese Urämie-Toxine können das Nervensystem beeinträchtigen und RLS-Symptome auslösen. Zusätzlich leiden viele Nierenpatienten unter Anämie und Eisenmangel, was die Symptomatik verstärkt.
Die Dialyse selbst kann paradoxerweise sowohl lindernd als auch verschlechternd wirken. Während die Entfernung der Giftstoffe theoretisch helfen sollte, kann der Dialyse-Prozess zu Elektrolyt-Verschiebungen und Flüssigkeitsentzug führen, die RLS-Symptome verstärken. Viele Patienten berichten über besonders starke Symptome in den Stunden nach der Dialyse.
Die Behandlung von RLS bei Nierenerkrankungen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Nephrologen und Neurologen. Neben der optimalen Dialyse-Einstellung können Eisensubstitution, die Korrektur von Vitamin-D-Mangel und spezielle RLS-Medikamente helfen. Eine erfolgreiche Nierentransplantation führt oft zu einer deutlichen Verbesserung der RLS-Symptome.
Medikamente als Auslöser von RLS
Verschiedene Medikamente können RLS-Symptome auslösen oder verstärken, was eine wichtige aber oft übersehene Ursache darstellt. Die medikamenteninduzierte RLS Entstehung ist besonders tückisch, da die Symptome oft erst Wochen oder Monate nach Beginn der Behandlung auftreten.
Antidepressiva gehören zu den häufigsten Auslösern. Besonders selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva können RLS-Symptome verstärken. Dies liegt daran, dass sie die Dopamin-Aktivität im Gehirn beeinflussen können. Wenn Sie unter Depression leiden und RLS entwickeln, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alternative Behandlungsmöglichkeiten.
Antihistaminika, die häufig bei Allergien oder als Schlafmittel verwendet werden, können ebenfalls RLS auslösen. Viele Patienten nehmen diese Medikamente gerade wegen Schlafproblemen ein, ohne zu wissen, dass sie ihre unruhigen Beine verschlimmern könnten. Auch Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit) wie Metoclopramid können die Symptome verstärken.
Lithium, das zur Behandlung bipolarer Störungen eingesetzt wird, ist ein weiterer bekannter Auslöser. Auch einige Blutdruckmedikamente und Antipsychotika können RLS-Symptome verursachen oder verstärken.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Medikament Ihre RLS-Symptome auslöst, setzen Sie es niemals eigenmächtig ab. Sprechen Sie stattdessen mit Ihrem Arzt über alternative Behandlungsmöglichkeiten. Oft gibt es Medikamente derselben Wirkstoffklasse, die weniger wahrscheinlich RLS auslösen.
Weitere wichtige Ursachen und Risikofaktoren
Neben den bereits genannten Hauptursachen gibt es weitere Faktoren, die zur RLS Entstehung beitragen können. Diabetes mellitus ist ein wichtiger Risikofaktor, da die diabetische Neuropathie die Nervenfunktion beeinträchtigen und RLS-ähnliche Symptome verursachen kann. Etwa 20% der Diabetiker entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung RLS-Symptome.
Schilddrüsenerkrankungen, sowohl Über- als auch Unterfunktion, können ebenfalls RLS auslösen. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen den Stoffwechsel und die Nervenfunktion, was sich auf die Entwicklung von Restless-Legs-Symptomen auswirken kann. Eine optimale Einstellung der Schilddrüsenwerte kann oft zu einer Verbesserung der RLS-Symptome führen.
Rheumatoide Arthritis und andere entzündliche Erkrankungen sind weitere mögliche RLS Ursachen. Die chronische Entzündung kann das Nervensystem beeinträchtigen und zu sekundärem RLS führen. Auch Vitamin-B12-Mangel, Folsäure-Mangel und Magnesium-Mangel können die Symptome verstärken.
Lebensstilfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Koffein, Alkohol und Nikotin können RLS-Symptome verstärken. Stress, unregelmäßige Schlafzeiten und Bewegungsmangel sind weitere Faktoren, die beachtet werden sollten. Übergewicht kann durch verschiedene Mechanismen zur RLS-Entwicklung beitragen, einschließlich Entzündungen und hormoneller Veränderungen.
Fazit: Den Ursachen auf den Grund gehen
Die RLS Ursachen sind vielfältig und oft miteinander verknüpft. Von genetischen Faktoren über Eisenmangel bis hin zu chronischen Erkrankungen und Medikamenten – die Gründe für warum restless legs entstehen, erfordern eine individuelle und gründliche Diagnostik. Das Verständnis der zugrundeliegenden Ursachen ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung.
Wenn Sie unter RLS leiden, ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch nach den Ursachen zu suchen. Eine umfassende medizinische Untersuchung kann behandelbare Auslöser wie Eisenmangel, Schilddrüsenerkrankungen oder medikamentenbedingte Faktoren identifizieren. In vielen Fällen führt die Behandlung der Grundursache zu einer deutlichen Verbesserung oder sogar zum Verschwinden der RLS-Symptome.
Arbeiten Sie eng mit Ihrem Arzt zusammen, um Ihre individuelle Situation zu analysieren. Führen Sie ein Symptom-Tagebuch, notieren Sie mögliche Auslöser und teilen Sie alle relevanten Informationen über Ihre Krankengeschichte, Medikamente und Lebensgewohnheiten mit. Mit der richtigen Diagnostik und Behandlung können die meisten RLS-Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erreichen.
Denken Sie daran: RLS ist eine ernsthafte medizinische Erkrankung, die professionelle Behandlung verdient. Zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen, wenn die Symptome Ihren Schlaf und Ihr tägliches Leben beeinträchtigen.
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