Augmentation RLS

Augmentation RLS

Hier wollen wir euch einmal erklären, wann man von einer Augmentation spricht und was diese überhaupt zeigt.

Augmentation ist ein Zustand der dauerhaften Verschlechterung von den RLS Symptomen, von dem man aber erst sprechen kann, nachdem eine medikamentöse Behandlung angeschlagen hat. Man kann nicht ganz genau sagen, ob man eine Verschlechterung des Zustands, mit dem Zustand vor der medikamentösen Behandlung oder mit dem Zustand bei bestmöglicher Behandlung vergleicht, ist wissenschaftlich nicht richtig geklärt.

Wichtig zu beachten ist noch, dass man nicht sagen kann, dass jede Verschlechterung der RLS Symptome eine Augmentation ist und man besonders das Verständnis von Verschlechterung betrachten muss.

Es ist zum Beispiel so, dass wir in unterschiedlichen

Lebenssituationen unterschiedlich starke Symptome haben und dass man die Dosis von den Medikamenten von Zeit zu Zeit anpassen muss.

Warum die Dosis immer wieder angepasst werden muss, lässt sich noch nicht sagen, vielleicht liegt es an der Verschlechterung des RLS oder weil die Wirkung der Medikamente mit der Zeit nachlässt.

 

Aber wann genau kann man nun von einer Augmentation sprechen?

 

Ein Hauptsymptom von Augmentation ist, dass die Symptome des RLS früher am Tag auftreten, das heißt mindestens 4 Stunden früher, im Vergleich zu Beginn der Therapie. Man muss dann zum Beispiel, die Einnahme des Medikaments auf einen früheren Zeitpunkt des Tages legen oder auch das Medikament zweimal täglich einnehmen. Weitere Symptome von Augmentation sind, dass die Beschwerden sich auch häufig deutlich früher in Ruhesituationen zeigen und sich auf Arme oder andere Körperteile ausbreiten.

Wenn man sich nun die Frage stellt, wie häufig Augmentation auftritt, muss man wahrscheinlich erst einmal kurz schlucken, vor allem bei der Behandlung mit dopaminergen Medikamenten sind die Zahlen enorm hoch. Die Augmentationsrate bei L-Dopa liegt bei 73%. Für Pramipexol liegt die Rate bei etwa 33%. Allerdings haben diese Studien geringe wissenschaftliche Aussagekraft. Man muss also eindeutig auch zwischen milder und schwerer Augmentation unterscheiden und auch, ob es notwendig ist die Behandlung abzubrechen.

Von klinisch relevanter Augmentation spricht man also, wenn tägliche Aktivitäten auf einmal schwer beeinträchtigt sind und eine Aufteilung der Dosis in mehrmalige Einnahmen notwendig ist („zusätzliche“ Einnahme, u.a. auch von Schmerzmitteln).

Wenn ihr euch jetzt fragt, wie eine Augmentation behandelt wird, hängt dies auch wieder von Schweregrad ab. Manchmal ist einfach eine Beobachtung des Verlaufs sinnvoll, bei schwerem Verlauf, ist eine Umstellung des Medikaments empfohlen, was aber auch immer wieder eine Belastung für den Körper darstellt.

Wenn man sich jetzt die Frage stellt, wie man sich bei dem Verdacht einer Augmentation verhalten soll, ist es wichtig (auch wenn es schwierig und von Tag zu Tag unterschiedlich ist) zu wissen, wann die Symptome des RLS eintreten. Daraus kann man dann nämlich schließen, ob es sich um Augmentation oder ein Nachlassen der Wirksamkeit der Medikamente handelt. Treten die Symptome von RLS regelmäßig früher am Tag auf, könnte dies schließlich ein Anzeichen von Augmentation sein. Allerdings sind erträgliche Schwankungen des Schweregrads der Symptome normal und bei der Augmentation geht es dagegen darum, dass eine längerfristige Verschlechterung vorliegt, die nach offiziellen Kriterien an mindestens 5 von 7 Tagen vorliegen muss, damit die Augmentation nicht wie häufig zu früh vermutet oder diagnostiziert wird.