Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) betrifft Millionen von Menschen weltweit und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Doch was sind eigentlich die RLS Ursachen und warum entwickeln manche Menschen diese belastende Erkrankung? Die Antwort auf die Frage „warum Restless Legs“ ist komplex und vielschichtig, da verschiedene Faktoren zur RLS Entstehung beitragen können.
Für Betroffene ist es oft frustrierend, nicht zu wissen, woher ihre Beschwerden kommen. Das Verständnis der zugrundeliegenden Ursachen ist jedoch entscheidend für eine effektive Behandlung und kann dabei helfen, gezielte Maßnahmen zu ergreifen. In diesem ausführlichen Überblick beleuchten wir die verschiedenen Faktoren, die zur Entwicklung von RLS beitragen können – von genetischen Veranlagungen über Nährstoffmängel bis hin zu anderen Grunderkrankungen.
Unser Ziel ist es, Ihnen als Betroffenen ein tieferes Verständnis für Ihre Erkrankung zu vermitteln und Ihnen praktische Einblicke zu geben, die Sie im Gespräch mit Ihrem Arzt nutzen können.
Genetische Faktoren als Hauptursache von RLS
Die genetische Veranlagung spielt eine zentrale Rolle bei der RLS Entstehung. Studien zeigen, dass etwa 40-60% aller RLS-Fälle eine familiäre Häufung aufweisen. Wenn Sie unter Restless Legs leiden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch andere Familienmitglieder betroffen sind oder waren.
Forscher haben mehrere Genvarianten identifiziert, die mit einem erhöhten RLS-Risiko verbunden sind. Besonders relevant sind Mutationen in Genen, die den Eisenstoffwechsel und die Dopamin-Übertragung im Gehirn beeinflussen. Diese genetischen Varianten können dazu führen, dass bestimmte Neurotransmitter nicht optimal funktionieren, was wiederum die charakteristischen RLS-Symptome auslöst.
Interessant ist, dass die genetische Form von RLS oft früher auftritt – meist vor dem 45. Lebensjahr. Wenn Sie bereits in jungen Jahren erste Symptome bemerkt haben, könnte dies ein Hinweis auf eine genetische Ursache sein. Die familiäre Form zeigt oft einen progressiven Verlauf, das bedeutet, die Symptome können sich über die Jahre verstärken.
Für Betroffene ist es wichtig zu wissen, dass eine genetische Veranlagung nicht bedeutet, dass die Erkrankung unvermeidbar oder unbehandelbar ist. Vielmehr hilft dieses Wissen dabei, präventive Maßnahmen zu ergreifen und frühzeitig eine angemessene Behandlung zu beginnen.
Eisenmangel und Störungen im Eisenstoffwechsel
Eine der häufigsten und gleichzeitig am besten behandelbaren RLS Ursachen ist der Eisenmangel. Etwa 25% aller RLS-Patienten weisen niedrige Eisenwerte auf, insbesondere einen reduzierten Ferritin-Spiegel – das Speichereisen im Körper. Selbst wenn die normalen Eisenwerte im Blut unauffällig sind, kann ein Ferritin-Mangel RLS-Symptome auslösen.
Eisen ist essentiell für die Produktion von Dopamin, einem Neurotransmitter, der für die Bewegungskontrolle und Muskelentspannung verantwortlich ist. Bei Eisenmangel kann die Dopamin-Synthese gestört werden, was zu den typischen RLS-Beschwerden führt. Besonders betroffen sind die Basalganglien im Gehirn, die eine Schlüsselrolle bei der Bewegungssteuerung spielen.
Verschiedene Faktoren können zu Eisenmangel führen und damit warum Restless Legs entstehen erklären:
- Menstruation: Frauen im gebärfähigen Alter haben durch den monatlichen Blutverlust ein erhöhtes Risiko
- Schwangerschaft: Der erhöhte Eisenbedarf kann zu Mangelzuständen führen
- Vegetarische/vegane Ernährung: Pflanzliches Eisen wird schlechter absorbiert
- Magen-Darm-Erkrankungen: Beeinträchtigen die Eisenaufnahme
- Häufige Blutspenden: Können die Eisenspeicher erschöpfen
Die gute Nachricht ist, dass RLS-Symptome, die durch Eisenmangel verursacht werden, oft gut auf eine Eisensubstitution ansprechen. Viele Patienten berichten von einer deutlichen Besserung ihrer Beschwerden nach wenigen Wochen der Behandlung.
Schwangerschaft als temporäre RLS-Ursache
Die Schwangerschaft ist ein besonderer Risikofaktor für die RLS Entstehung. Etwa 10-25% aller schwangeren Frauen entwickeln RLS-Symptome, besonders häufig im dritten Trimester. Diese Form von RLS ist meist temporär und verschwindet nach der Geburt wieder, kann aber in nachfolgenden Schwangerschaften erneut auftreten.
Mehrere Faktoren erklären, warum Restless Legs während der Schwangerschaft entstehen:
Hormonelle Veränderungen spielen eine zentrale Rolle. Der dramatische Anstieg von Östrogen und Progesteron kann die Dopamin-Übertragung im Gehirn beeinflussen. Gleichzeitig steigt der Eisenbedarf erheblich an, da sowohl die Mutter als auch das heranwachsende Kind Eisen benötigen. Oft reicht die normale Eisenaufnahme über die Nahrung nicht aus, um diesen erhöhten Bedarf zu decken.
Zusätzlich kann das wachsende Baby mechanischen Druck auf Nerven und Blutgefäße ausüben, was die RLS-Symptome verstärken kann. Auch die veränderte Durchblutung und der erhöhte Folsäurebedarf können zur Symptomentstehung beitragen.
Für schwangere Frauen mit RLS ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Behandlungsoptionen während der Schwangerschaft sicher sind. Nicht-medikamentöse Ansätze stehen daher im Vordergrund: regelmäßige, moderate Bewegung, Entspannungstechniken, warme Bäder und eine eisenreiche Ernährung können helfen. Bei schwerem RLS sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, der sichere Behandlungsoptionen für die Schwangerschaft kennt.
Chronische Nierenerkrankungen und Dialyse
Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für RLS. Studien zeigen, dass 60-80% aller Dialysepatienten unter Restless-Legs-Symptomen leiden. Diese hohe Prävalenz macht Nierenerkrankungen zu einer der wichtigsten sekundären RLS Ursachen.
Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation verschiedener Stoffwechselprozesse. Bei Niereninsuffizienz kommt es zu einer Ansammlung von Urämietoxinen – Abfallprodukten, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden werden. Diese Toxine können das Nervensystem beeinträchtigen und RLS-Symptome auslösen.
Darüber hinaus führen Nierenerkrankungen häufig zu sekundären Komplikationen, die ebenfalls zur RLS Entstehung beitragen können:
- Anämie: Verminderte Produktion von Erythropoetin führt zu Blutarmut
- Eisenmangel: Häufig bei chronischer Nierenerkrankung
- Elektrolytstörungen: Ungleichgewichte von Kalzium, Phosphat und Magnesium
- Vitamin-D-Mangel: Beeinträchtigte Vitamin-D-Aktivierung in den Nieren
Besonders herausfordernd ist RLS bei Dialysepatienten, da die Symptome oft während der Dialysebehandlung auftreten, wenn die Patienten mehrere Stunden ruhig liegen müssen. Dies kann zu erheblichem Leidensdruck führen. Die Behandlung erfordert oft eine enge Zusammenarbeit zwischen Nephrologen und Neurologen, um sowohl die Grunderkrankung als auch die RLS-Symptome optimal zu behandeln.
Medikamente als Auslöser von RLS-Symptomen
Verschiedene Medikamente können RLS-Symptome auslösen oder verstärken. Für Betroffene ist es wichtig zu wissen, welche Arzneimittel problematisch sein können, da oft eine Anpassung der Medikation möglich ist, ohne die Grundbehandlung zu gefährden.
Antidepressiva gehören zu den häufigsten medikamentösen Auslösern. Besonders selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva können RLS-Symptome verstärken. Der Mechanismus liegt in der Beeinflussung des Serotonin-Dopamin-Gleichgewichts im Gehirn. Wenn Sie Antidepressiva einnehmen und RLS-Symptome bemerken, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alternative Präparate.
Antihistaminika, die häufig bei Allergien oder als Schlafmittel verwendet werden, können ebenfalls RLS auslösen. Besonders ältere Antihistaminika der ersten Generation sind problematisch. Moderne, nicht-sedierende Antihistaminika sind meist besser verträglich.
Weitere medikamentöse RLS Ursachen umfassen:
- Neuroleptika: Blockieren Dopamin-Rezeptoren
- Antiemetika: Medikamente gegen Übelkeit mit Dopamin-blockierender Wirkung
- Lithium: Kann bei längerer Anwendung RLS auslösen
- Koffein: Besonders in größeren Mengen oder am Abend
Wichtig ist, dass Sie niemals eigenmächtig Medikamente absetzen. Wenn Sie vermuten, dass ein Medikament Ihre RLS-Symptome verursacht oder verstärkt, besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt. Oft gibt es alternative Präparate oder die Dosierung kann angepasst werden.
Weitere neurologische und systemische Erkrankungen
Verschiedene andere Erkrankungen können als sekundäre RLS Ursachen fungieren. Das Verständnis dieser Zusammenhänge ist wichtig, da die Behandlung der Grunderkrankung oft zu einer Besserung der RLS-Symptome führt.
Diabetes mellitus ist eine häufige Ursache für sekundäres RLS. Die diabetische Neuropathie – eine Schädigung der peripheren Nerven durch chronisch erhöhte Blutzuckerwerte – kann RLS-ähnliche Symptome auslösen. Besonders Typ-2-Diabetiker mit langjährig schlecht eingestellten Blutzuckerwerten sind betroffen. Eine optimale Blutzuckereinstellung kann in vielen Fällen zu einer Besserung der Symptome führen.
Schilddrüsenerkrankungen, sowohl Über- als auch Unterfunktion, können RLS auslösen. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen den gesamten Stoffwechsel, einschließlich des Nervensystems. Eine Normalisierung der Schilddrüsenwerte führt oft zu einer deutlichen Besserung der RLS-Symptome.
Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose gehen häufig mit RLS einher. Die chronische Entzündung und die Behandlung mit bestimmten Medikamenten können zur Symptomentstehung beitragen. Auch hier ist eine optimale Behandlung der Grunderkrankung entscheidend.
Weitere Erkrankungen, die warum Restless Legs entstehen erklären können:
- Fibromyalgie: Oft in Kombination mit RLS auftretend
- Schlafapnoe: Kann RLS-Symptome verstärken
- Morbus Parkinson: Teilt sich ähnliche Neurotransmitter-Störungen
- Vitamin-B12-Mangel: Kann zu neurologischen Symptomen führen
Fazit: Individuelle Ursachenklärung als Schlüssel zum Erfolg
Die RLS Ursachen sind vielfältig und oft individuell unterschiedlich. Während genetische Faktoren bei vielen Patienten eine Rolle spielen, können auch behandelbare Ursachen wie Eisenmangel, Medikamentennebenwirkungen oder Grunderkrankungen zu RLS-Symptomen führen. Das Verständnis der verschiedenen Entstehungsmechanismen ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Für Sie als Betroffenen bedeutet dies, dass eine gründliche Ursachenklärung der erste Schritt zu einer effektiven Therapie ist. Arbeiten Sie eng mit Ihrem Arzt zusammen, um mögliche auslösende Faktoren zu identifizieren. Eine ausführliche Anamnese, Blutuntersuchungen und gegebenenfalls weitere Diagnostik können wichtige Hinweise auf die RLS Entstehung in Ihrem speziellen Fall geben.
Besonders ermutigend ist, dass viele sekundäre RLS-Formen gut behandelbar sind. Eisenmangel lässt sich durch Substitution beheben, problematische Medikamente können oft ersetzt werden, und die Behandlung von Grunderkrankungen führt häufig zu einer deutlichen Symptombesserung. Selbst bei primärem, genetisch bedingtem RLS stehen heute effektive Therapieoptionen zur Verfügung.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn die Ursachenklärung Zeit braucht oder mehrere Faktoren zusammenwirken. Mit Geduld und der richtigen medizinischen Betreuung lassen sich für die meisten RLS-Patienten deutliche Verbesserungen erzielen. Ihr aktives Mitwirken bei der Ursachenforschung und Behandlung ist dabei ein wichtiger Baustein für den Therapieerfolg.
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Erstellt am Oktober 10, 2025 von chris
RLS Ursachen verstehen: Warum entstehen Restless Legs?
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) betrifft Millionen von Menschen weltweit und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Doch was sind eigentlich die RLS Ursachen und warum entwickeln manche Menschen diese belastende Erkrankung? Die Antwort auf die Frage „warum Restless Legs“ ist komplex und vielschichtig, da verschiedene Faktoren zur RLS Entstehung beitragen können.
Für Betroffene ist es oft frustrierend, nicht zu wissen, woher ihre Beschwerden kommen. Das Verständnis der zugrundeliegenden Ursachen ist jedoch entscheidend für eine effektive Behandlung und kann dabei helfen, gezielte Maßnahmen zu ergreifen. In diesem ausführlichen Überblick beleuchten wir die verschiedenen Faktoren, die zur Entwicklung von RLS beitragen können – von genetischen Veranlagungen über Nährstoffmängel bis hin zu anderen Grunderkrankungen.
Unser Ziel ist es, Ihnen als Betroffenen ein tieferes Verständnis für Ihre Erkrankung zu vermitteln und Ihnen praktische Einblicke zu geben, die Sie im Gespräch mit Ihrem Arzt nutzen können.
Genetische Faktoren als Hauptursache von RLS
Die genetische Veranlagung spielt eine zentrale Rolle bei der RLS Entstehung. Studien zeigen, dass etwa 40-60% aller RLS-Fälle eine familiäre Häufung aufweisen. Wenn Sie unter Restless Legs leiden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch andere Familienmitglieder betroffen sind oder waren.
Forscher haben mehrere Genvarianten identifiziert, die mit einem erhöhten RLS-Risiko verbunden sind. Besonders relevant sind Mutationen in Genen, die den Eisenstoffwechsel und die Dopamin-Übertragung im Gehirn beeinflussen. Diese genetischen Varianten können dazu führen, dass bestimmte Neurotransmitter nicht optimal funktionieren, was wiederum die charakteristischen RLS-Symptome auslöst.
Interessant ist, dass die genetische Form von RLS oft früher auftritt – meist vor dem 45. Lebensjahr. Wenn Sie bereits in jungen Jahren erste Symptome bemerkt haben, könnte dies ein Hinweis auf eine genetische Ursache sein. Die familiäre Form zeigt oft einen progressiven Verlauf, das bedeutet, die Symptome können sich über die Jahre verstärken.
Für Betroffene ist es wichtig zu wissen, dass eine genetische Veranlagung nicht bedeutet, dass die Erkrankung unvermeidbar oder unbehandelbar ist. Vielmehr hilft dieses Wissen dabei, präventive Maßnahmen zu ergreifen und frühzeitig eine angemessene Behandlung zu beginnen.
Eisenmangel und Störungen im Eisenstoffwechsel
Eine der häufigsten und gleichzeitig am besten behandelbaren RLS Ursachen ist der Eisenmangel. Etwa 25% aller RLS-Patienten weisen niedrige Eisenwerte auf, insbesondere einen reduzierten Ferritin-Spiegel – das Speichereisen im Körper. Selbst wenn die normalen Eisenwerte im Blut unauffällig sind, kann ein Ferritin-Mangel RLS-Symptome auslösen.
Eisen ist essentiell für die Produktion von Dopamin, einem Neurotransmitter, der für die Bewegungskontrolle und Muskelentspannung verantwortlich ist. Bei Eisenmangel kann die Dopamin-Synthese gestört werden, was zu den typischen RLS-Beschwerden führt. Besonders betroffen sind die Basalganglien im Gehirn, die eine Schlüsselrolle bei der Bewegungssteuerung spielen.
Verschiedene Faktoren können zu Eisenmangel führen und damit warum Restless Legs entstehen erklären:
Die gute Nachricht ist, dass RLS-Symptome, die durch Eisenmangel verursacht werden, oft gut auf eine Eisensubstitution ansprechen. Viele Patienten berichten von einer deutlichen Besserung ihrer Beschwerden nach wenigen Wochen der Behandlung.
Schwangerschaft als temporäre RLS-Ursache
Die Schwangerschaft ist ein besonderer Risikofaktor für die RLS Entstehung. Etwa 10-25% aller schwangeren Frauen entwickeln RLS-Symptome, besonders häufig im dritten Trimester. Diese Form von RLS ist meist temporär und verschwindet nach der Geburt wieder, kann aber in nachfolgenden Schwangerschaften erneut auftreten.
Mehrere Faktoren erklären, warum Restless Legs während der Schwangerschaft entstehen:
Hormonelle Veränderungen spielen eine zentrale Rolle. Der dramatische Anstieg von Östrogen und Progesteron kann die Dopamin-Übertragung im Gehirn beeinflussen. Gleichzeitig steigt der Eisenbedarf erheblich an, da sowohl die Mutter als auch das heranwachsende Kind Eisen benötigen. Oft reicht die normale Eisenaufnahme über die Nahrung nicht aus, um diesen erhöhten Bedarf zu decken.
Zusätzlich kann das wachsende Baby mechanischen Druck auf Nerven und Blutgefäße ausüben, was die RLS-Symptome verstärken kann. Auch die veränderte Durchblutung und der erhöhte Folsäurebedarf können zur Symptomentstehung beitragen.
Für schwangere Frauen mit RLS ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Behandlungsoptionen während der Schwangerschaft sicher sind. Nicht-medikamentöse Ansätze stehen daher im Vordergrund: regelmäßige, moderate Bewegung, Entspannungstechniken, warme Bäder und eine eisenreiche Ernährung können helfen. Bei schwerem RLS sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, der sichere Behandlungsoptionen für die Schwangerschaft kennt.
Chronische Nierenerkrankungen und Dialyse
Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für RLS. Studien zeigen, dass 60-80% aller Dialysepatienten unter Restless-Legs-Symptomen leiden. Diese hohe Prävalenz macht Nierenerkrankungen zu einer der wichtigsten sekundären RLS Ursachen.
Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation verschiedener Stoffwechselprozesse. Bei Niereninsuffizienz kommt es zu einer Ansammlung von Urämietoxinen – Abfallprodukten, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden werden. Diese Toxine können das Nervensystem beeinträchtigen und RLS-Symptome auslösen.
Darüber hinaus führen Nierenerkrankungen häufig zu sekundären Komplikationen, die ebenfalls zur RLS Entstehung beitragen können:
Besonders herausfordernd ist RLS bei Dialysepatienten, da die Symptome oft während der Dialysebehandlung auftreten, wenn die Patienten mehrere Stunden ruhig liegen müssen. Dies kann zu erheblichem Leidensdruck führen. Die Behandlung erfordert oft eine enge Zusammenarbeit zwischen Nephrologen und Neurologen, um sowohl die Grunderkrankung als auch die RLS-Symptome optimal zu behandeln.
Medikamente als Auslöser von RLS-Symptomen
Verschiedene Medikamente können RLS-Symptome auslösen oder verstärken. Für Betroffene ist es wichtig zu wissen, welche Arzneimittel problematisch sein können, da oft eine Anpassung der Medikation möglich ist, ohne die Grundbehandlung zu gefährden.
Antidepressiva gehören zu den häufigsten medikamentösen Auslösern. Besonders selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva können RLS-Symptome verstärken. Der Mechanismus liegt in der Beeinflussung des Serotonin-Dopamin-Gleichgewichts im Gehirn. Wenn Sie Antidepressiva einnehmen und RLS-Symptome bemerken, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alternative Präparate.
Antihistaminika, die häufig bei Allergien oder als Schlafmittel verwendet werden, können ebenfalls RLS auslösen. Besonders ältere Antihistaminika der ersten Generation sind problematisch. Moderne, nicht-sedierende Antihistaminika sind meist besser verträglich.
Weitere medikamentöse RLS Ursachen umfassen:
Wichtig ist, dass Sie niemals eigenmächtig Medikamente absetzen. Wenn Sie vermuten, dass ein Medikament Ihre RLS-Symptome verursacht oder verstärkt, besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt. Oft gibt es alternative Präparate oder die Dosierung kann angepasst werden.
Weitere neurologische und systemische Erkrankungen
Verschiedene andere Erkrankungen können als sekundäre RLS Ursachen fungieren. Das Verständnis dieser Zusammenhänge ist wichtig, da die Behandlung der Grunderkrankung oft zu einer Besserung der RLS-Symptome führt.
Diabetes mellitus ist eine häufige Ursache für sekundäres RLS. Die diabetische Neuropathie – eine Schädigung der peripheren Nerven durch chronisch erhöhte Blutzuckerwerte – kann RLS-ähnliche Symptome auslösen. Besonders Typ-2-Diabetiker mit langjährig schlecht eingestellten Blutzuckerwerten sind betroffen. Eine optimale Blutzuckereinstellung kann in vielen Fällen zu einer Besserung der Symptome führen.
Schilddrüsenerkrankungen, sowohl Über- als auch Unterfunktion, können RLS auslösen. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen den gesamten Stoffwechsel, einschließlich des Nervensystems. Eine Normalisierung der Schilddrüsenwerte führt oft zu einer deutlichen Besserung der RLS-Symptome.
Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose gehen häufig mit RLS einher. Die chronische Entzündung und die Behandlung mit bestimmten Medikamenten können zur Symptomentstehung beitragen. Auch hier ist eine optimale Behandlung der Grunderkrankung entscheidend.
Weitere Erkrankungen, die warum Restless Legs entstehen erklären können:
Fazit: Individuelle Ursachenklärung als Schlüssel zum Erfolg
Die RLS Ursachen sind vielfältig und oft individuell unterschiedlich. Während genetische Faktoren bei vielen Patienten eine Rolle spielen, können auch behandelbare Ursachen wie Eisenmangel, Medikamentennebenwirkungen oder Grunderkrankungen zu RLS-Symptomen führen. Das Verständnis der verschiedenen Entstehungsmechanismen ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Für Sie als Betroffenen bedeutet dies, dass eine gründliche Ursachenklärung der erste Schritt zu einer effektiven Therapie ist. Arbeiten Sie eng mit Ihrem Arzt zusammen, um mögliche auslösende Faktoren zu identifizieren. Eine ausführliche Anamnese, Blutuntersuchungen und gegebenenfalls weitere Diagnostik können wichtige Hinweise auf die RLS Entstehung in Ihrem speziellen Fall geben.
Besonders ermutigend ist, dass viele sekundäre RLS-Formen gut behandelbar sind. Eisenmangel lässt sich durch Substitution beheben, problematische Medikamente können oft ersetzt werden, und die Behandlung von Grunderkrankungen führt häufig zu einer deutlichen Symptombesserung. Selbst bei primärem, genetisch bedingtem RLS stehen heute effektive Therapieoptionen zur Verfügung.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn die Ursachenklärung Zeit braucht oder mehrere Faktoren zusammenwirken. Mit Geduld und der richtigen medizinischen Betreuung lassen sich für die meisten RLS-Patienten deutliche Verbesserungen erzielen. Ihr aktives Mitwirken bei der Ursachenforschung und Behandlung ist dabei ein wichtiger Baustein für den Therapieerfolg.
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